Die Botschaft und mein Wohnort befanden sich in Ost-Berlin. Meine Kinder besuchten jedoch in West-Berlin eine französische Schule.
Ich bin 63 Jahre alt. Geboren wurde ich in Bula in Guinea-Bissau. 1970 kam ich das erste Mal zur Ausbildung zum Kfz-Mechaniker nach Güstrow in der ehemaligen DDR. Dort lernte ich auch gleichzeitig beim RDR Institut (vergleichbar mit dem Goethe-Institut) Deutsch. Deutsch ist für mich sehr schwer, besonders schwierig sind die vielen Artikel. Nach Beendigung meiner Ausbildung kehrte ich nach Guinea-Bissau zurück. Bevor ich 1987 in Deutschland bei der Botschaft eingesetzt wurde, war ich in Senegal und Algerien aktiv. Dort wurden auch meine drei Kinder geboren. Die Botschaft und mein Wohnort befanden sich in Ost-Berlin. Meine Kinder besuchten jedoch in West-Berlin eine französische Schule. Sie wurden am Checkpoint-Charlie von französischen Soldaten in Empfang genommen, bis zur Schule begleitet und wieder zurück gebracht.
Die Kinder lernten schnell gut Deutsch sprechen. Sie waren auch in Sportvereinen aktiv und üben heute solide Berufe aus. Meine Tochter ist Erzieherin, verheiratet und hat drei Kinder. Einer meiner Söhne ist mit einer Türkin verheiratet und lebt in Solingen. Aufgrund der politischen Situation in Guinea-Bissau und meiner angeschlagenen Gesundheit, war es mir unmöglich in meine Heimat zurückzukehren. Ich halte es für besonders wichtig, dass man die Sprache kann. Daher sollte man mehr Deutschkurse anbieten. Auf der anderen Seite ist es aber auch sehr wichtig, dass man sich integrieren will. Typisch deutsch sind für mich Fleiß und Pünktlichkeit.