Ich bin 68 Jahre alt und wurde während eines Krieges in Palästina geboren.
Später kam ich in den Libanon und arbeitete dort als Elektroinstallateur. Mit 25 Jahren kam ich nach Ost Berlin und ging dann nach West Berlin, um Asyl zu beantragen. Das komplette Verfahren, vom Antrag bis zur Anerkennung, dauerte 15 Jahre. Ich hatte die Möglichkeit, hier in Deutschland meine Ausbildung als Elektroinstallateur zu wiederholen und auch einen Abschluss zu machen, damit ich hier in meinem Beruf arbeiten konnte. Von der Firma, in der ich meine Ausbildung machte, wurde ich dann auch direkt übernommen. Von 1973 bin 1990 war ich staatenlos. Da man als Staatenloser ein Recht auf Einbürgerung hat, wurde meinem Antrag 1991 stattgegeben. In meinem Pass steht in der Spalte meines Geburtstages kein Monat, sondern XXX. Nur das Jahr steht dort. Mein genaues Geburtsdatum kenne ich nicht.
1974 habe ich im Libanon geheiratet, und meine Frau folgte mir ein Jahr später nach Deutschland. Wir haben fünf Kinder, die alle hier leben und arbeiten. Eine meiner Töchter ist Krankenschwester und die andere Sozialarbeiterin. Von meinen Söhnen arbeitet einer in einem Bekleidungsgeschäft, einer bei einem Drogeriemarkt und der Dritte in der Gastronomie. Ich bin stolz auf meine Kinder. Mit der deutschen Sprache hatte ich keine Probleme, weil ich gut Englisch sprach. Ich vermisse in Deutschland nichts, denn der Krieg hat im Libanon alles zerstört. Für mich ist es nur wichtig, in Frieden zu leben.
Für die Integration wünsche ich mir mehr Dialog miteinander. Was die Religionsfreiheit betrifft, sollte jeder an das Glauben können, was er will. Wir sind alle gleich. Man sollte Menschen gut behandeln, dann wird man auch gut behandelt.